EVP-Chef Manfred Weber im Gespräch mit dem DEPV bei der Firestixx GmbH
Von links nach rechts: Markus Schlichter, Martin Bentele, Florian Oßner MdB, Martin Ecker, Manfred Weber MEP, Stefan Käß.
Berlin
, 05.02.2025•
Zusammen mit dem örtlichen CSU-Bundestagsabgeordneten Florian Oßner traf Manfred Weber, Partei- und Fraktionsvorsitzender der Europäischen Volkspartei (EVP) und stellvertretender CSU-Vorsitzender, Vertreter der Pelletbranche und des Schornsteinfegerhandwerks beim Pellethändler Firestixx GmbH im niederbayerischen Essenbach bei Landshut. Als Bewohner eines Holzhauses mit Pelletheizung musste Weber keine Fachkenntnis vortäuschen und zeigte sich interessiert am Marktgeschehen. Die stockende Nachfrage nach Holzheizungen in Deutschland war ebenso Thema, wie geplante schärfere Emissionsvorschriften der EU. Diese Ökodesign-Richtlinie wäre eine existentielle Bedrohung für die Branche.
Stefan Käß managt als Firestixx-Geschäftsführer schon länger eine Marke, die immer für Qualität stand.
„Auch wenn es mittlerweile viel mehr Anbieter am Markt gibt, hat sich diese Situation nicht wesentlich geändert “, betonte Käß mit Blick auf das 25-jährige Firmenjubiläum im kommenden Jahr: „Wir freuen uns, dass wir die ganze Zeit diese Position gehalten haben.“
Das kontinuierliche Auf und Ab am Pelletmarkt war dabei nicht dienlich und dürfte endlich einmal von einer längeren Konstanz abgelöst werden. Diese Aussage wurde von Martin Bentele bekräftigt, Geschäftsführer beim Deutschen Energieholz- und Pellet-Verband e.V. (DEPV). Er nahm die aktuelle Verunsicherung am Heizungsmarkt zum Anlass, die Pläne von CDU/CSU zur Abschaffung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) zu kritisieren. Mit solchen Aussagen würden Verbraucher beim Heizungstausch alleine gelassen. „Die gesetzlichen Voraussetzungen und auch die Förderung für den Heizungstausch sind aktuell recht gut “, betonte Bentele und riet nur zu moderaten Änderungen.
Zur Umsetzung der Maßnahmen am Heizungsmarkt sei eine verlässliche Förderpolitik Voraussetzung, waren sich die Branchevertreter einig. Für den Bundesverband des Schornsteinfegerhand-werks beklagte Markus Schlichter die sich regelmäßig ändernden Förderrichtlinien, von den Rahmenbedingungen bis zu den Förderhöhen. Dies führt nicht nur zur Verunsicherung bei den sanierungswilligen Betreibern, sondern sorgt auch für Unmut bei den Energie-Effizienzhaus-Experten.
Abgeordnete offen für Verbandsvorschläge
MdB Florian Oßner zeigte hierfür Verständnis und versprach für das GEG Verbesserungen „mit Sachverstand und für den Hausbesitzer die Möglichkeit, im Heizungskeller mitzuentscheiden!“ Zufrieden zeigte sich Oßner über die nach wie vor verfügbaren Holzvorräte vor allem im Privatwald. Ihr dringend notwendiger klimagerechter Umbau werde weiterhin ausreichend Resthölzer zur Pelletproduktion liefern. Die Branchenvertreter baten die Ab-geordneten auch, darauf hinzuwirken, bei der politischen Kommunikation viel stärker moderne Holz- und Pelletfeuerungen einzubeziehen. Diese würden vom Habeck´schen Klimaschutzministerium weiterhin stiefmütterlich behandelt und stark benachteiligt, obwohl sie auch eine nicht unerhebliche soziale Komponente haben. Unabhängige Berechnungen der Verbraucherzentrale NRW belegten kürzlich, dass Pellets erneut als die kostengünstigste Heizungslösung seien.
Anschließend versicherte MdEP Manfred Weber, dass die EVP weiterhin für Technologieoffenheit auf dem Heizungsmarkt eintrete: „Es braucht Vielfalt aller möglichst erneuerbaren Lösungen, um den unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht zu werden.“ Der Geschäftsführer von HDG Bavaria und DEPV-Vorstand Martin Ecker schilderte, warum die EU-Pläne zur Förderung klimafreundlicher Produkte über die geplante Novellierung der Öko-Design-Richtlinie eine massive Benachteiligung von Holz- und Pelletkesseln darstellen. Dieser Sachverhalt überraschte Manfred Weber kaum:
„Die mit dem Green Deal geplanten Änderungen für die Wirtschaft auf dem Weg zur Klimaneutralität beinhalten oftmals auch wenig sinnvolle und kontraproduktive Regelungen. Nachdem wir für die Holzenergie in der REDIII-Richtlinie weiterhin den Status als ,klimafreundlich' erkämpfen konnten, geht es nun offenbar bei dieser Richtlinie weiter.“ - Manfred Weber
Martin Ecker, DEPV-Vorstand und Geschäftsführer des Holzkesselherstellers HDG Bavaria, bekräftigte Webers Befürchtungen. Österreich und Deutschland seien bei Holz- und Pelletkesseln international technisch vorne, ja sogar Weltmarktführer. Für diese dem Klimaschutz dienlichen Anlagen nun völlig unverhältnismäßige Vorgaben an Effizienz und Staubemissionen umzusetzen, würde dazu führen, dass selbst die besten am Markt befindlichen Anlagen nicht mehr zugelassen würden. Manfred Weber bedankte sich für diese Informationen und betonte, dass die Branche zeitnah in Brüssel mit den Entscheidungsträgern zusammenkommen müsse. Er selbst werde sich dafür einsetzen, dass die moderne energetische Holznutzung europaweit weiter eine Zukunft habe. Firestixx-Chef Käß hoffte, dass sich diese Aussage im kommenden Jubiläumsjahr bewahrheiten wird.