Förderung ignoriert – fragwürdige Fraunhofer-Studie zum GEG

31. Januar 2024


Forschende vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE haben mit Fokus auf Bestandswohngebäude und unter Berücksichtigung des am 1. Januar 2024 in Kraft getretenen Gebäudeenergiegesetzes (GEG) und der damit einhergehenden Aktualisierung der Förderrichtlinie „Bundesförderung für effiziente Gebäude-Einzelmaßnahmen“ (BEG EM) versucht, die anfallenden Kosten für den Austausch von Heizungssystemen und auch die Emissionen der verschiedenen Technologien zu bewerten. Bei Pelletkesseln sind sie – das müssen wir so deutlich sagen – an dieser Aufgabenstellung grandios gescheitert.
 

Denn für Pelletkessel haben sie KEINE Förderung über die BEG angenommen. Da 2023 schon eine Hybridpflicht mit Wärmepumpe oder Solar gegolten hat, würde dies für 2024 wohl ebenso sein. Es kam bekanntlich anders. Dies hätte einer Veröffentlichung schon im Januar 2024 ohne Berücksichtigung der finalen politischen Entscheidungen unbedingt entgegenstehen und die Ergebnisse für Pelletheizungsanlagen noch einmal überarbeitet werden müssen. Dass die Ergebnisse mit diesen Falschannahmen dennoch unverändert veröffentlicht wurden und entsprechende Medienresonanz billigend in Kauf genommen wurde, ist unseriös.
 

Das Versprechen von einem „transparenten Wirtschaftlichkeitsvergleich“ kann diese Studie daher nicht einlösen, wenn anderen Technologien Fördergelder von durchschnittlich 50 Prozent der Investition gutgeschrieben werden. Da wundert auch das Fazit, dass eine Wärmepumpe ggü. Gas langfristig die billigste Lösung sei und Pelletkessel die höchsten Gesamtkosten hätten, nicht. Zwar ist den Verfassenden bewusst, dass z.B. die Entwicklung des CO2-Preises ab 2026 nicht genau vorhergesagt werden kann. Doch ist diese Unsicherheit im Vergleich zu einem fehlenden staatlichen Zuschuss für die Hälfte der Installationskosten wohl zu vernachlässigen. Zumindest die geringen Emissionen, sprich die Klimafreundlichkeit von Pelletheizungen werden anerkannt, wenn auch die Höhe der Betriebskosten sowie die Energieeffizienz auf fragwürdigen Annahmen basieren. Zugutehalten kann man den Autoren, dass sie diese eklatanten Defizite zumindest mehrfach, wenn auch unreflektiert, benennen. Weitere Schlüsse werden daraus nicht gezogen. Die favorisierte Wärmepumpe sollte wohl das Siegertreppchen nicht teilen müssen. Dass das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der Ariadne/Kopernikus-Projekte für zukünftige Energien solche Veröffentlichung fördert, ist unverständlich.
 

Fraunhofer-Studie zum GEG

 

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